Geflechtmöbel

Grundinformation

Herkunft und Verwendung.

Das in der Korbflechterei fast ausschließlich verwendete Material ist das Peddigrohr - Band und - Schiene, welches aus Rattan gewonnen wird.

Rattan oder auch Rotang ist eine Kletterpalme, die ihren Wirtsbaum umschlingt. Ihre Hauptranken werden mehr als 100m lang und erreichen eine Stärke von bis zu 5cm, wobei die Blätter mit spitzen Dornen besetzt sind.

Der Grundstoff für unsere Sesseleinflechtungen und Korbwaren wächst vorwiegend in den Tropenzonen Südostasiens, vor allem in Indonesien, Malaysia und Südchina. Sogar im Himalayagebiet findet man die Rotangpalme bis in eine Höhe von etwa 3000 m. Es wird auch als „Spanisches Rohr“ bezeichnet.

Nach der Ernte wird das Rohmaterial mit Wasser und Sand gewaschen, getrocknet und danach maschinell weiterverarbeitet. Maschinen schälen zuerst die harte glasige Außenhaut und schneiden daraus bandförmige Streifen in verschiedenen Stärken für unsere Sesseleinflechtungen. Der verbleibende Rest wird zu Peddigrohr - Band und - Schiene verarbeitet. Peddigmaterialien sind geschmeidig und biegsam und bilden somit das ideale Ausgangsmaterial für unsere Sesselgeflechte und Korbwaren.

Wir beraten Sie gerne. In unserem Schauraum, oder auch bei Ihnen zu Hause, und erstellen Ihnen nach einer Besichtigung gerne einen Kostenvoranschlag.

Bei der Besichtigung des Möbels können wir den derzeitigen Zustand, sowie den notwendigen Arbeits- und Materialaufwand feststellen.

Pflege und Reinigung von Geflechtmöbel

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Wiener Geflecht / Rattanmöbel

Der Klassiker aus Peddigrohr (Rattan).

Peddigrohr kommt aus dem niederdeutschen „paddik“ = „Pflanzenmark“. Andere Bezeichnungen sind Manau, Manila, Malakka, benannt nach den jeweiligen Verschiffungshäfen, oder auch „spanisches Rohr“, „Stuhlrohr“, „Rotang“ oder „Rattan“. Der Begriff Rattan stammt aus dem Malaiischen (dort: „rotan“). Im deutschen Sprachgebrauch wird mit „Rattan“ oft die Außenhaut der Triebe oder der ganze Trieb, mit „Peddigrohr“ das Innere der Triebe bezeichnet.

Die bekannteste Verwendung von Peddigrohr sind Korbwaren und geflochtene Rattan-Möbel, z. B. Stühle oder Sessel. Feucht und besonders unter Dampf oder der Heißluftpistole wird das Rattanmaterial weich und elastisch genug zum Flechten.

Bei der Verwendung können drei unterschiedliche Bearbeitungen unterschieden werden:

  1. Die unzerteilten Stängel mit ihrer glatten, glänzenden Oberfläche werden zu Spazierstöcken, Teppichklopfern und Rohrstöcken verarbeitet. Auch verschiedene Kampfkünste (beispielsweise Arnis) verwenden Schlagstöcke aus dem robusten Rattan-Holz, da Rattan beim Kampf Stock gegen Stock (im Gegensatz zu normalem Holz) nicht splittert, sondern nur zerfasert, was die Verletzungsgefahr senkt. Auch für preisgünstige Langbögen wird Rattan gerne verwendet. Solche Bögen haben etwa ein maximales Zuggewicht von 30 Pfund (etwa 16 kg). Durch ein Backing kann das Zuggewicht jedoch nachträglich erhöht werden.
  2. Die dicken Teile des Stammes werden für Möbelgestelle verwendet.
  3. Aus den von der Sprossoberfläche geschnittenen etwa fünf Meter langen Streifen mit ihren glatten Außenseite wird robustes Flechtwerk für Möbel-Stücke, traditionell vor allem Sitz-Geflechte für Stühle, hergestellt. Die Bezeichnung dafür ist „Stuhlflechtrohr“, breitere Qualitäten werden als Wickelrohr gehandelt.

Das Rohr lässt sich spalten, die erhaltenen Stränge können dann auf Maß gezogen bzw. gehobelt werden.

Das Rohr wird dann anschließend aufgerollt und getrocknet.

Wenn Stuhlflechtrohr farbig gebeizt werden soll, muss es einer speziellen Beizung unterzogen werden, da die Triebaußenseite wasserabstoßend ist. Stuhlflechtrohr, in der Handelsklasse Gelbband ist vorab gebleicht. Es lässt sich auch noch nach der Verarbeitung beizen.

Es gibt mehrere Handelsklassen, üblich sind heute Rotband, Blauband sowie Gelbband (beizfähig). Der Name kommt von der Farbe der zur Bündelung eingesetzten Bänder. Je nach Stärke wird Rattan als Peddigrohr (bis 5 mm), Stakenpeddig (ab 6 mm, rund) oder Peddigschienen (ab 5/6 mm, flach, Oberfläche abgerundet) verkauft. Noch breitere, flach/eckige Varianten werden als Peddigband bezeichnet. Die Außenhaut wird als Stuhlflechtrohr (< 4 mm) und Wickelrohr (ab 4 mm) verkauft. Auch fertige Gewebe aus beiden Materialien sind handelsüblich.

Vor der Verarbeitung muss man das Material einweichen, stärkere Triebe über Dampf biegsam machen.

Auch später empfiehlt sich das sporadische Befeuchten mit einem Wasserzerstäuber oder das Abwischen mit einem feuchten Tuch, damit die natürliche Biegsamkeit nicht verloren geht. Allein nur mit Wasser sollte dies jedoch nicht zu oft geschehen, weil auf Dauer gesehen, das Material verstocken kann und brüchig wird. Durch die Zugabe von Sattelseife, bleibt das Material länger geschmeidig.

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Sonnengeflecht

Faszinierend und Extravagant.

Sonnen- bzw. Halbsonnengeflecht sind Variationen des beliebten Wiener Geflechts.

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Binsenschnur

Mit mediterranem Flair.

Binsen sind mit Ausnahme der Antarktis weltweit verbreitet (kosmopolitisch). Die Arten bevorzugen feuchte bis nasse, zum Teil überflutete Standorte in Feuchtgebieten an Gewässern, in Mooren, Feuchtwiesen und in Sümpfen.

In Öl getränkte Schnüre aus dem Binsenmark wurden in vorindustrieller Zeit als Lampendochte genutzt. Bereits im Jahr 1539 schrieb Hieronimus Bock: „… das weiss marck auss den Bintzen gibt reyn gute wiechen (Dochte) in die ampeln bevorzugt“. Die einzelnen toten Zellen des Durchlüftungsgewebes im Inneren der Binsenstängel und -blätter grenzen an den Fortsätzen aneinander und schließen zwischen sich große Hohlräume (Interzellularen) ein. Unter dem Mikroskop sind diese meist sechsstrahligen (sternförmigen) Zellen gut zu erkennen. Es entsteht ein saugfähiges Gewebe. Mehrere Markfäden können zu dünnen Fäden verbunden werden, wobei sich nur Arten der Gattung Juncus mit einem durchgehenden, nicht gekammerten Mark eignen.

Die Kombination aus dem weichen Mark und der festen, aber nicht starren, biegsamen Rinde macht die Binse zu einem geeigneten Material für Flechtarbeiten wie Körbe, Schuhe, Taschen, Matten oder Reusen. Der wissenschaftliche Gattungsname Juncus bezieht sich auf diese Verwendung. Er leitet sich vom Lateinischen júngere = zusammenbinden ab. Im Volksmund werden auch andere Süßgrasartige (Poales) wie die Teichbinsen (Schoenoplectus) als Binsen bezeichnet und aufgrund ihrer ähnlichen Morphologie als Flechtmaterial benutzt.

Lange Zeit diente die Binse im alten Ägypten als Schreibgerät. Dazu wurde sie getrocknet und in Tinte getaucht. Das Ende dieser Binsen wurde zerquetscht oder zerkaut und war dadurch leicht faserig, wie ein Pinsel

Der Begriff Binse ist Bestandteil in verschiedenen Redewendungen: in die Binsen gehen (missglücken, verloren gehen); kurz auch "eine Binse" für eine Binsenweisheit (eine Weisheit, die jeder kennt und die folglich kaum eine ist).

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Dänische Flechtschnur

Strapazierfähig und modern.

Dänische Flechtschnur ist eine Papierschnur von etwa 3,5 Millimeter Durchmesser, die nur für dänische Stühle, (meist aus Teakholz) Verwendung findet. Die Verarbeitung ist wesentlich einfacher als bei echter Binse, da diese während des Flechtvorganges vom Korbmacher nicht ständig gedreht werden muss, was die Gelenke sehr belastet.

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Spezial Geflecht

Fast alles ist möglich.

Je nach Sesseltyp können wir Ihnen auch Spezialgeflechte anbieten. Jedoch ist nicht jedes Geflecht für jedes Möbel geeignet.

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